Badfrank 5 Posted November 9, 2013 Habe gerade von Gerhard Feldbauer das Buch Vietnamkrieg gelesen. Ist recht USA kritisch, fast schon feindlich geschrieben. Interessant finde ich aber das er schreibt Angehörige der Bundeswehr hätten in US Uniformen am Vietnamkrieg teilgenommen. Als Quellen nennt die Time vom 12.07.65 wonach 121 Luftwaffenangehörige Bombenangriffe auf Nordvietnam flogen. Oder ein dpa Bericht vom 02.08.66 wonach laut US Hauptquartier Südvietnam eine geringe Zahl deutscher Staatsbürger in amerikanischen Einheiten in Südvietnam eingesetzt sei. Laut RF-World News vom 08.02.66 sein rund 2500 westdeutsche Techniker, davon zahlreiche Bundeswehrangehörige in Südvietnam. Den Einsatz von Westdeutschen Piloten in Vietnam wurde durch den Generalinspekteur der Bundesluftwaffe Steinhof im Februar 1967 in den USA zugesagt. Dazu gehörten 40 (Kampf)Hubschrauber der Luftwaffe samt Personal. So wirklich glauben kann ich das aber nicht... Share this post Link to post Share on other sites
+ravenclaw_007 7,633 Posted November 9, 2013 (edited) also was den Vietnamkrieg angeht bin ich überfragt , wundern würde mich allerdings nichts mehr , vor ca. 2 wochen kam ein bericht im fernsehen über eine geheime BW einheit die während der zeit als die soviets in Afghanistan kämpften auf der seite der Mudschaheddin unterwegs war um sovjetisches kriegsmaterial zu sammeln die hatten eine liste dabei was gern getestet werden sollte und das sollten sie besorgen , um das vertrauen der Mudschaheddin zu gewinnen war diese einheit auch an kämpfen mit sovjet soldaten beteildigt gesammelt wurde anscheinend alles was man bekommen konnte soviel zum kalten krieg mich würde nur intressieren was damals in der Bundesrepublik passiert währe wenn irgend ein whistleblower das bekannt gemacht hätte ??? als ich in Hammelburg auf dem Uffz lehrgang war habe ich mich schon gewundert wo die ganzen soviet waffen alle herkamen inklusive der panzer , uns wurde damals schon gezeigt wie die AK-74 funktioniert sowie die handhabung von RPG´s diese dinger sahen aber nicht so aus als wenn sie aus Afghanistan waren sondern eher als wenn sie fabrikfrisch an die BW geliefert worden wären ich nehme mal an das diese teile den weg über Israel nach Deutschland fanden Edited November 9, 2013 by ravenclaw_007 Share this post Link to post Share on other sites
PraetorH 166 Posted November 9, 2013 (edited) Habe gerade von Gerhard Feldbauer das Buch Vietnamkrieg gelesen. Ist recht USA kritisch, fast schon feindlich geschrieben. Quelle surprise... Man muss wissen, wes Geistes Kind G. Feldbauer ist: ein DDR-Pressemann, Marxist und Vielschreiber, dessen Arbeiten mit Geschichtswissenschaft nichts am Hut haben. In seinem Buch über die "Geschichte Italiens. Vom Risorgimento bis heute" z.B. fehlen zwar alle heutzutage wichtigen Historiker, die dazu gearbeitet haben, dafür werden Marx, Engels und Lenin rauf und runter zitiert. Selbst simple Fakten werden zurecht gebogen, damit sie Feldbauer ins Weltbild passt. http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-2-235 Dass er als ehemaliger Berichterstatter der in Vietnam für ND und ADN dann eine besondere Verbindung zum Thema Vietnam hat, ist klar. Für so jemanden ist die Bundeswehr natürlich Klassenfeind. Im selben Schundverlag (PapyRossa) erschienen wie das Italienbuch, nimmt sich Feldbauer also ein altes Feindbild vor. Ärgerlicherweise war sie im Kalten Krieg nie in Auslandseinsätze ("imperialistische Aggressionen") verwickelt und stellte nicht mal sogenannte Berater, anders als übrigens die NVA. Daher hat er einfach mal ein paar Mythen genommen und sie aufgebauscht. Dazu sind dann allerlei echte und gefälschte Pressemitteilungen – als wenn die taugliche Quellen wären – herangezogen und entsprechend verzerrt. Das ist eine ganz übliche Taktik pseudohistorischer Arbeiten. Es gab Bundeswehrangehörige in Vietnam, etwa auf Lazarettschiffen, in Kampfeinsätzen waren sie nicht verwickelt. Das geschah auf offizielle Anfrage der USA 1964, Strauss machte aber klar, dass dies das absolut höchste der Gefühle sei. Die AAPD von 1964 und 1965 bestätigen das im Übrigen. Das heißt nicht, es habe keine verdeckten Operationen der Bundeswehr im Ausland gegeben. Die gab es; ich kenne jemanden, der sie durchführte. Meistens aber waren das weniger spektakuläre Einsätze. Die Idee deutscher Piloten, die hilflose Vietnamesen mit Napalm eindecken, dürfte dennoch den DDR-Propaganda-Phantasien entspringen. Generell empfehle ich, in historischen Fragen, Historiker heranzuziehen, keine Journalisten. Man geht ja auch nicht zum Klempner, wenn man Zahnschmerzen hat. Ich kann nicht genug betonen, wie unterschiedlich die Arbeitsweisen sind. Edited November 9, 2013 by PraetorH Share this post Link to post Share on other sites
+Gepard 11,467 Posted November 9, 2013 (edited) Solche Horrorgeschichten gibt es auch von der anderen Seite. In der Leiziger Volkszeitung hat vor drei, vier Wochen ein langer Artikel gestanden in dem die DDR beschuldigt wird für Morde an westdeutschen Ärzten in Hue während des Vietnamkriegs verantwortlich zu sein. Außerdem sei die DDR der zweitgrößte Waffenexporteur während des Vietnamkrieges gewesen. Solchen oder ähnlichen Quatsch hört man des öfteren. Journalistengedöns. Muß man einfach ignorieren. Das selbe gilt für oben genanntes Buch. Ignorier es einfach. Nimm dir lieber Scholl Latours Buch "Tod im Reisfeld". Das ist allgemein anerkannt. An der These, daß Westdeutsche im Vietnamkrieg zum Einsatz kamen ist trotzem ein Fünkchen wahrheit. (Ansonsten würde Propaganda ja nicht glaubhaft funktionieren.) Das fing an während des französischen Indochinakrieges als sich die Fremdenlegion zu großen Teilen aus Deutschen rekrutierte. Und da Bonn ja den Alleinvertretungsanspruch durchgedrückt hatte war damit quasi jeder Deutsche auch Bügrer der Bundesrepublik und somit jeder deutsche Fremdenlegionär auch Bundesbürger. Etwas anders sah das während des amerikanischen Vietnamkrieges aus. Damals gab es in den USA und Australien noch die Wehrpflicht und es war Usus, daß Leute die in die USA (Australien) einwanderten und eingebürgert werden wollten zunächst ihren Dienst in den dortigen Streitkräften ableisten mußten, bevor sie Bürger der USA (Australien) werden konnten. Das heißt, sie waren noch Bürger der BRD, aber Soldat der USA (oder Australiens) ohne bereits Bürger der USA (oder Australiens) zu sein. Inwieweit die BW dieses Vorgehen ausnutzte um eigene Leute unter dem Deckmantel der US Streitkräfte Kampferfahrung sammeln zu lassen mag ich nicht zu beurteilen. Ich kann es mir aber ganz gut vorstellen, daß man unter falscher Flagge segelte. Edited November 9, 2013 by Gepard Share this post Link to post Share on other sites
PraetorH 166 Posted November 10, 2013 Gepard hat in beiden Punkten Recht: aufgebauschte Geschichten über die NVA im Ausland gab es auch in der BRD, der Spiegel fabulierte berühmterweise über "Honeckers Afrikakorps". Auch hier gab es einen wahren Kern, da die NVA tatsächlich viele Berater und Beobachter in Afrika hatte, deren möglicher Kampfeinsatz bis heute eine schwierig zu rekonstruierende Frage ist. Der Unterschied zu G. Feldbauer ist, dass die meisten Leute den Fall der Mauer mitbekommen haben und auf die Propaganda des Kalten Krieges verzichten. Kein Historiker würde "Honeckers AK" noch ernst nehmen. Feldbauer hingegen entblödet sich auch im 21. JH nicht, selbst die dämlichsten Hirnrissigkeiten der DDR-Presse im Klassenkampf zu wiederholen und als Fakt darzustellen. Und das stößt mir sehr übel auf. Share this post Link to post Share on other sites